Das Pfingstfest, auch bezeichnet als „Geburtstag der Kirche“, ist sowohl ein eigenes kirchliches Fest, an dem das – von Jesus angekündigte – Kommen des Heiligen Geistes gefeiert wird, als auch zugleich der feierliche Abschluss der Osterzeit.
Nach dem christlichen Glauben – wie Petrus ihn in seiner Pfingstpredigt zum Ausdruck gebracht hat – folgt auf die Buße (Apg 2,38 EU) die Taufe auf den Namen Jesu Christi. Das Empfangen des Heiligen Geistes kann durch Handauflegung, wie in Apg 8,15-17 EU, oder auch während der Predigt, wie in Apg 10,44 EU, geschehen.
Im Evangelium nach Lukas (Lk 24,49 EU) heißt es, dass der Gottesgeist als „Kraft aus der Höhe“ herabkommen wird.
Das Johannesevangelium (Joh 20,19-23 EU) beschreibt, dass der Auferstandene am Abend des Ostertages in die Mitte seiner Jünger kam, sie anhauchte und mit den Worten „Empfanget den Heiligen Geist!“ ihnen den Geist Gottes übertrug.
Als „Pfingstwunder“ bezeichnet man die in der Apostelgeschichte beschriebene wunderbare Fähigkeit der Jünger, in anderen Sprachen zu sprechen und andere Sprachen zu verstehen. Damit wurde aus christlicher Sicht die „Babylonische Sprachverwirrung“ aufgehoben, mit der Gott die Menschen für die Hybris des Turmbaus zu Babel bestraft hatte. Theologisch steht dies für die Mission der Kirche, alle Menschen unabhängig von ihrer Nationalität und Ethnizität anzusprechen.
Zur Liturgie der römisch-katholischen Kirche gehört das Gebet um das Kommen des Heiligen Geistes in der Pfingstnovene, den neun Tagen zwischen Himmelfahrt und Pfingsten. Das Hochfest selbst beginnt mit der Vesper am Vorabend und endet mit der zweiten Vesper des Pfingstsonntags. Zu den liturgischen Besonderheiten gehört die Pfingstsequenz Veni Sancte Spiritus („Komm, Heiliger Geist“), einer von insgesamt fünf noch verbliebenen offiziellen Sequenzen im Kirchenjahr. Der Pfingstmontag wurde in einigen Ländern als zweiter Feiertag und Oktavtag der früheren Pfingstoktav beibehalten, zählt aber liturgisch eigentlich nicht mehr zur Osterzeit, sondern bereits zum Jahreskreis. Nur noch in der außerordentlichen Form des römischen Ritus wird die Pfingstoktav weiter gefeiert.
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